Schüleraustausch: Südfrankreich
Aubenas - Joyeuse
(Ardèche)

10.03. – 18.03.2016


Im Schuljahr 2015/16 führte das Allgäu-Gymnasium in Kempten zum siebten Mal den Austausch mit Frankreich durch. Bei den Partnerschulen, die sich in der Region Ardèche befinden, handelt es sich um das Collège Jastres in Aubenas und das Collège Vallée de la Beaume in Joyeuse.

Vom 10.03. bis 18.03.2016 fand der Gegenbesuch von 22 Schüler der 7. und 9. Jahrgangsstufe des Allgäu-Gymnasiums in der Ardèche statt, für den Frau Plepla und Frau Braun verantwortlich waren. Am Donnerstag, 10.03. stiegen gegen 7.00 Uhr alle Teilnehmer voller Vorfreude in den Bus, denn man kannte seinen Austauschpartner bereits von dem Besuch im Januar 2016. Nach einer 12-stündigen Fahrt erreichten wir unsere 830 km entfernte Partnerschule in Aubenas. Um 19.00 Uhr erwarteten uns die französischen Eltern und Schüler schon sehnsüchtig an der Schule und wurden herzlich mit den in Südfrankreich typischen „trois bises“ begrüßt.

Am nächsten Tag begann das offizielle Programm, das uns fast die ganze Woche mit Sonnenschein, aber für die Jahreszeit eher niedrigen Temperaturen begleiten sollte. An beiden Partnerschulen erhielten unsere Schüler zunächst eine Schulführung und besuchten danach den Unterricht. Dabei stellten sie fest, dass eine Unterrichtsstunde von 55 Minuten doch sehr lange dauern kann. Am Nachmittag erkundeten unsere Schüler in einer Rallye die Innenstädte von Aubenas und Joyeuse und konnten in verschiedenen Geschäften Spezialitäten der Region probieren.

Am Wochenende unternahmen die Schüler mit ihren Gastfamilien Ausflüge oder führten sportliche Aktivitäten durch (z.B. Klettern, Skifahren, Strandspaziergang am Mittelmeer, Besuch des Marktes in Aubenas).

Am Montag traten die deutschen Schüler gut gelaunt den Ausflug in die „Gorges de l’Ardèche“ an, jene gigantische, dicht bewaldete Schlucht des Flusses Ardèche. Die Schüler bewunderten die vielfältigen Felsenformationen und den markanten „Pont d’Arc und machten am Ufer der Ardèche ein Picknick. Am Nachmittag stand mit dem Besuch der „Grotte Chauvet“ ein Highlight auf dem Programm. In einer originalgetreu nachgebauten Höhle konnten die Schüler die 36 000 Jahre alten Wandmalereien bestaunen.

Am Dienstag fand der gemeinsame Ausflug von deutschen und französischen Schülern nach Arles und in die Camargue statt. Zunächst besichtigten sie die sehr gut erhaltene römische Arena in Arles und erkundeten danach die Innenstadt. Am Nachmittag konnten die Schüler bei einer Bootsfahrt auf den Kanälen der Camargue Flamingos beobachten und an einer Haltestation eine „Manade“ (Stieraufzuchtstation) besuchen. Nach der Bootsfahrt blieb noch Zeit zur freien Verfügung, um sich die befestigte Stadt Aigues Mortes anzusehen.

Am Mittwoch fuhren die deutschen Schüler in das Karstgebiet der Ardèche und erkundeten die Aven d’Orgnac, eine der zahlreichen gigantischen Tropfsteinhöhlen der Region .Der Nachmittag stand den Schülern zur freien Verfügung, da in Frankreich am Mittwochnachmittag kein Unterricht stattfindet.

Der Donnerstag wurde von allen schon sehnsüchtig erwartet, denn er führte die deutschen und französischen Schüler zur riesigen Krokodilfarm von Pierrelatte, in der man mehr als 350 Krokodile gehalten werden. Auf dem Weg dorthin machten wir bei einer „Nougaterie“ Halt, in der die Schüler die Herstellung dieser typischen regionalen Spezialität hautnah miterleben konnten und anschließend auch verschiedene Süßigkeiten probieren durften.
Um 19.00 Uhr fand im Collège von Joyeuse der Abschiedsabend mit Gasteltern, Lehrern und Schülern statt. Verschiedene Reden, musikalische Einlagen und ein köstliches Buffet sorgten für Abwechslung. Eine Diapräsentation über die Ardèche und ein von einem deutschen Schüler erstellter Film über den Austausch rundeten den gelungenen Abend ab.

Am Freitag Morgen gegen 7.00 Uhr war die Rückkehr nach Kempten geplant. Der Abschied verlief sehr tränenreich, denn die meisten Schüler wären gerne noch länger in Südfrankreich geblieben.

Die Stimmung in der Austauschgruppe war äußerst angenehm, nicht zuletzt deshalb, weil man gemeinsam viel Neues entdecken konnte. Sowohl Landschaft und Städte als auch die Bevölkerung und das Essen unterschieden sich deutlich vom Allgäu: Olivenhaine, terrassierte Anbauflächen, Steinmauern, Ginster, fast urwaldähnliche Wälder, Kastanienbäume, Ziegenherden, viele uralte Dörfer mit den charakteristischen grauen Steinhäusern und den verwinkelten Gassen, äußerst herzliche und gastfreundlich Menschen und die bodenständige Küche (z. B. caillettes, Kichererbsensalat, Kastanienvariationen aller Art, Ziegenkäse ….) Unsere Schüler lernten den südfranzösischen Akzent kennen und stellten fest, dass sie bereits nach eineinhalb Jahren Französischunterricht in der Lage waren, sich meist problemlos zu verständigen. Dieses Erfolgserlebnis wirkt sich nachhaltig auf die Motivation im Unterricht aus (was vor allem in den 9. Klassen, in denen sich des Öfteren eine gewisse Schulunlust einstellt, wichtig ist).

Durch die Teilnahme an dem Austausch hat jeder deutsche und französische Schüler die Möglichkeit, eine vollkommen neue Gegend (Allgäu-Südfrankreich) gemeinsam mit seinem Partner zu entdecken und lieben zu lernen. Somit leisten unsere Schüler einen wichtigen Beitrag zur deutsch-französischen Freundschaft. Die Tatsache, dass schon etliche Pläne für private Besuche in den Pfingst- oder Sommerferien in der Ardèche geschmiedet wurden, bestätigt diesen Eindruck umso mehr.


Vive l’amitié franco-allemande !