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Am Freitag, 15. März 2024, machten sich 24 Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den Lehrkräften Katja Honold und Oliver Heinlein auf den langen Weg nach Aubenas. Nach dem Wochenende in den Gastfamilien stand am Montag der erste gemeinsame Ausflug mit den französischen Austauschpartnern an: Es ging in die bunte und quirlige Stadt Montpellier. Einige Schüler machten große Augen, als die Stadtführerinnen sie über den Place de la Comédie führten und sie später den Pic Saint-Loup erblickten – zwei von vielen markanten Punkten, die sie bisher nur aus dem Französisch-Lehrwerk kannten. Weiter ging es Richtung Camargue, wo wir am Strand von Le Grau du Roi Halt machten und die Kinder voller Freude ins noch frische Wasser des Mittelmeers sprangen. 
Am nächsten Tag erwartete uns ein historischer Höhepunkt der Ardèche: Die prähistorische Grotte Chauvet, die erst seit wenigen Jahren für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Auch wenn es sich um eine originalgetreue Nachbildung der ursprünglich entdeckten Höhle handelt (deren Fragilität Touristenströme gefährden würde), waren alle fasziniert, was unsere Vorfahren vor Jahrtausenden an Wände gemalt hatten. Auch der Workshop, bei dem die deutsch-französischen Tandems mit den damaligen Methoden und Werkzeugen eigene Halsketten herstellen konnten, fand großen Anklang. 
Am Mittwoch ging es erneut unter die Erde, und zwar in die Tropfsteinhöhle Aven d’Orgnac. Bizarre Formationen aus Stalaktiten und Stalagmiten in bis zu 120 Metern Tiefe ließen alle Herzen höherschlagen. 
Am Donnerstag durften unsere Schülerinnen und Schüler dann im Unterricht hospitieren und stellten durchaus einige Unterschiede zum Schulalltag in Deutschland fest – den sie im Vergleich dann interessanterweise sehr zu schätzen wussten.
Tags drauf hieß es dann Abschied nehmen von Aubenas und den französischen Jugendlichen mit ihren Familien, in denen sich unserer Schülerinnen und Schüler – trotz mancher sprachlichen Barrieren – äußerst wohl gefühlt haben und herzlich willkommen waren. Die strahlenden Augen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer während der Rückfahrt bestätigten diesen Eindruck. 
Nach fünf Jahren ohne Austauschprogramm (die Pandemie und ein wichtiger Personalwechsel in Aubenas hatten diese Zwangspause verursacht) sind wir dankbar und erleichtert, dass der Neustart so wunderbar funktioniert hat. Wir danken nicht nur unseren französischen Kolleginnen und Kollegen, die sich enorm für ihre Schüler und für den Austausch eingesetzt und engagiert haben, sondern auch und vor allem unseren 24 Siebt- und Neuntklässlern und deren Eltern. Unser Frankreich-Austausch hat einmal mehr gezeigt, dass Schule viel mehr ist als Unterricht im Klassenzimmer und dass der ideale Lernort (auch und vor allem fürs Leben) ein Aufenthalt im Land der Zielsprache ist. Gerade in der aktuellen sozio-politischen Gemengelage, in der innere und äußere Kräfte versuchen, demokratische Gedanken und menschliche Grundrechte anzugreifen, ist es umso wichtiger, dass unsere Schülerinnen und Schüler diese Werte erleben und schätzen lernen – was sie in vorbildlicher Art und Weise getan haben. 


Oliver Heinlein
(für die Fachschaft Französisch)